Menschenwürdige Arbeit und Sozialschutz

Anlässlich des 17. Oktobers, Welttag zur Überwindung der Armut hat das Weltweite Forum zur Überwindung der Armut einen Sonderbrief veröffentlicht.

„Menschenwürde in Aktion“ ist unser Thema für die beiden Jahre 2022 und 2023. Für dieses Jahr schlägt das internationale Komitee des 17. Oktober vor, den Schwerpunkt auf das Thema „Menschenwürdige Arbeit und Sozialschutz“ zu
legen und insbesondere herauszuarbeiten, warum diese für die Bedeutung und Umsetzung von «Würde in Aktion» unabdingbar sind.
In einer groß angelegten Konsultationsrunde mit Menschen, die im Alltag Widerstand gegen Armut leisten, und anderen, die sich zusammen mit ihnen engagieren, wurde diese Thematik besprochen. Dazu ein paar Beispiele :

„Eine Arbeit ermöglicht Blockaden niederzureissen für Geld, eine Wohnung und den Sinn des Lebens. Eine Arbeit, die die Würde respektiert, gibt den Benachteiligten wieder Selbstvertrauen und Handlungsmacht sowohl in ihrem persönlichen, als auch in ihrem gesellschaftlichen Leben. Menschenwürdige Arbeit bedeutet ebenso, dass die Zukunft der Kinder geplant werden kann. Durch menschenwürdige Arbeit kann man Ausgrenzung bekämpfen und den Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft stärken.“ (Frankreich)

„Die Bedingungen für menschenwürdige Arbeit und sozialen Schutz sind in der informellen Wirtschaft nicht gegeben und das obwohl dort Millionen von Menschen auf der ganzen Welt beschäftigt sind.“ (Kolumbien)

„Ich war erschüttert über den Tod eines 20-jährigen Mädchens, das von den Krankenhäusern abgewiesen wurde, obwohl es sich in  einem medizinischen Notzustand befand, nur weil ihr Vater bei der Aufnahme nicht bar bezahlen konnte. Was ist das Leben dieser  Menschen wert? Der einzige anerkannte medizinische
Schutz ist Geld.“ (Libanon)

«Ohne würdige Arbeit und sozialen Schutz leiden nicht nur Einzelpersonen und Familien. Die Gesellschaft als ganze verliert  etwas, denn gemeinschaftliche Beziehungen zerfallen und Wissen wird missachtet.» (Großbritannien)

„Um den ‘Zugang von allen zu den Rechten
von allen’ zu gewährleisten, müssen all unsere
Mitbürger, die in Armut leben, auf globaler Ebene
in die Gestaltung von Projekten miteinbezogen
werden, und ihre Anliegen aufgenommen werden.“ (Bangladesh)

Den gesamten Sonderbrief des Forums hier herunterladen

Die Mitteilung der Vorsitzenden des internationalen Komitees zum 17. Oktober ist hier zu finden: https://atd-viertewelt.de/die-menschenwuerde-fuer-alle-konkret-machen/