Partizipatorische Forschung

Durch partizipatorische Forschungsprojekte fördert ATD Vierte Welt die Beteiligung der ärmsten Bevölkerungsgruppen als Akteure des Wandels für ihr eigenes Leben aber auch für die Gesellschaft als Ganzes. ATD hat dazu über die Jahre eine Methode entwickelt und verfeinert, dieWissens- und Kompetenzenverflechtung mit Menschen in Armut und sozialer Ausgrenzung©“ (Croisement des savoirs), bei der Fachleute, Wissenschaftler*innen und Menschen in Armut Co-Forscher*innen sind. Bei dieser Methodologie werden die verschiedenen Formen von Wissen aus der Praxis, der Forschung und aufgrund von Lebenserfahrung zuerst unabhängig bei Treffen mit Peergruppen gesammelt und später gegenübergestellt, um durch gegenseitigen Austausch ein besseres Verständnis der Realität von Armut und neue Perspektiven ihrer Überwindung zu entwickeln.

Mehr zu dieser Methode: Broschüre «Wissens- und Kompetenzverflechtung mit Menschen in Armut und sozialer Ausgrenzung» (PDF, 2016)

Erfahrungswissen aus selbsterlebter Armut lässt sich jedoch nur dann vermitteln, wenn mit den Betroffenen ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde und hinreichend Gelegenheiten geschaffen wurden, bei denen sie sich gemeinsam und mit anderen darin üben, ihre Erfahrung und Gedanken mitzuteilen und auch öffentlich das Wort zu ergreifen.Informationen

Die ‘Vierte Welt Volksuniversität’ ist ein Ort, an dem das Erfahrungswissen von Menschen in Armut ernst genommen wird, gegenseitiges Vertrauen und Selbstvertrauen wachsen kann, und im gegenseitigen Austausch Gedanken geformt werden und Wortmeldungen entstehen können.

Die Volksuniversität Vierte Welt, gegründet im Jahr 1972, ermöglicht es Menschen in Armut, sich mit anderen Menschen zu treffen und ihr Leben als Teil einer gemeinsamen Geschichte zu erfahren, auf die man stolz sein darf. Sie sind nicht mehr allein mit ihren Schwierigkeiten, sondern können im Dialog mit anderen engagierten Menschen aller sozialer Schichten sich ihrer eigenen und kollektiven Intelligenz und Fähigkeiten bewusst werden. Das gemeinsam produzierte Wissen emanzipiert die Teilnehmer und stärkt sie in ihrem Wunsch, sich für andere Menschen in Situationen extremer Armut einzusetzen.

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