Straßenbibliothek in Berlin-Kreuzberg

In Berlin fand viele Jahre lang in den warmen Monaten alle 14 Tage jeweils samstags eine Straßenbibliothek auf einem Spielplatz im Stadtteil Kreuzberg statt. Dieser Spielplatz liegt zwischen sieben- bis zehnstöckigen Hochhäusern und wird, da er auch ein Treffpunkt der Drogenszene ist, von den Kindern wenig genutzt. Die meisten teilnehmenden Kinder sind zwischen sieben und dreizehn Jahre und haben unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Die Organisator*innen versuchen besonders die Kinder zu erreichen, die in diesem Viertel stark ausgegrenzt sind.

Wenn die Organisator*innen ankommen, werden sie oft schon erwartet. Sie sprechen aber genauso Kinder an, die abseits bleiben und laden sie dazu ein, mitzumachen. Die Straßenbibliothek beginnt meist mit einem Namensspiel und Bewegungsspielen, um einander besser kennen zu lernen. Dann wird eine Geschichte vorgelesen und es entsteht ein Austausch rund um diese Geschichte. Manchmal gibt es auch eine Spiel, das die Geschichte aufgreift und verschiedene Angebote zum Malen und Basteln.

Bisweilen beteiligen sich auch die Mütter der Kinder, oder sie unterstützen die Straßenbibliothek auf die eine oder andere Weise – durch Angebote zum Basteln oder die Unterbringung der Bücher zum Beispiel.

Die Straßenbibliothek in Berlin wurde von einer Gruppe junger Erwachsener, die sich ehrenamtlich engagieren, getragen. Sie haben sich regelmäßig außerhalb der Straßenbibliothek getroffen, um über ihre Erfahrungen auszutauschen und sich fortzubilden.

Mit Bedauern haben sie sich entschlossen, im Jahr 2019 die Straßenbibliothek vorerst „aufzugeben“. „Wir sind aber positiv und hoffen darauf, zu einem anderen Zeitpunkt weiterzumachen.“

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